Die Uerige Hausbrauerei beschreitet neue Wege und gönnt sich im neuen Anbau an der Rheinstraße eine eigene Destille. Das edle Gerät ist jedoch nicht nur bloße Zierde. Uerige Baas Michael Schnitzler möchte damit einen lang gehegten Wunsch wahr machen und einen eigenen Hochprozentigen herstellen. Dazu bedient er sich der hauseigenen Produkte: aus dem saisonalen Starkbier Uerige Sticke mit 6 % Alkohol und einem höheren Hopfen- und Malz-Anteil und dem vorrangig für den amerikanischen Markt gebrautem „Doppel-Sticke“ mit über 8 % Alkohol soll ein neuartiger Uerige Bierbrand destilliert werden.
Uerige destilliert „Stickum“ und „Stickum Plus“
„Stickum“ soll der edle Schabau heißen. Ebenso übrigens, wie neue Außenstelle direkt neben dem Uerige-Stammhaus, wo der Hochprozentige ausgeschenkt werden soll. Rund 200 Quadratmeter groß ist die neue Gastronomiefläche im Erdgeschoss des neuen Anbaus an der Rheinstraße, wo früher unter anderem die Lokale „En de Wichsdos“ und „Tante Olga“ beheimatet waren. Eine sechsstellige Summe hat Schnitzler in die eigene Brennanlage investiert, die der Blickfang im neuen Stickum ist. Laut Schnitzler „der erste Schritt zu einer gläsernen Brauerei.“
Doch so ganz unkompliziert kommt man nicht in den Genuss des Altbierbrandes: Das Stickum ist vorerst nur freitags ab 18 Uhr, samstags ab 13 Uhr und „in der Regel auch an den Sonntagen“ geöffnet. Stickum wird zudem (nur) zweimal im Jahr (am dritten Dienstag im Januar und am dritten Dienstag im Oktober) auch im Uerige ausgeschenkt, wo bisher stets striktes Verbot für Hochprozentiges herrschte.
Zudem hat die alkoholische Besonderheit ihren Preis: Das 0,2 cl-Glas Stickum (42 %) kostet 4,05 Euro, die 0,35 Liter-Flasche wird für 29,65 Euro abgegeben. Das Gläschen Stickum Plus (45 %) kostet 5,35 Euro, die 0,2 Liter-Flasche 24,95 Euro.